Effektiv ist die ortsnahe Polizei - Täter kommen oft von vor Ort

(17.09.2013) Der CDU-Kreistagsabgeordnete Dieter Arp:
"Seit 2005 steigt die Zahl der Wohnungseinbrüche in Schleswig-Holstein kontinuierlich (plus 54%). Tages-Wohnungseinbrüche sind seit 2005 ebenfalls sieben Mal in Folge gestiegen. Das Risiko, Opfer eines Wohnungseinbruches zu werden, ist in S-H 6-fach höher als in Bayern.

S-H hat die bundesweit schlechteste Kriminalitäts-Aufklärungsquote (48,1%). Die ist der letzte Platz aller Flächenländer in Deutschland. Sie wird im Kreis Plön mit 46,2% noch einmal unterschritten. Im Jahr 2012 wurden laut Polizeilicher Kriminalitätsstatistik (PKS) 211.928 bekannt gewordene Straftaten im Land registriert.


"Im Süden kommen auf 100 000 Einwohner 61 Einbrüche. Im Norden 249. In Schleswig-Holstein waren es 270 Fälle."(Kriminologische Forschungsstelle Niedersachen, Studie 2012). Rd. 60 Prozent der Täter kommen aus dem regionalen Umfeld. 15 000 - 20 000 Schleswig-Holsteiner dürften pro Jahr Opfer von Einbrüchen sein, ohne dass dies bekannt wird.

Die Straftaten-Häufigkeitszahlen im Kreis sind unterschiedlich. Sorge bereiten besonders Schwentinental 8119 (Vergleichskennzahl München 7153), Preetz 8066, Lütjenburg 9817.
Kriminalität trifft Menschen unmittelbar. Sie entsteht häufig vor Ort und muss auch dort bekämpft werden.

Hilft eine Zentralisierung der Polizei, wie Innenminister und Polizeiführung derzeit diskutieren? Nein. Der international renommierte Strafrechtler und Kriminologe Prof. Thomas Feltes (Bochum): "Wichtig und effektiv ist die "ortsnahe Polizei", die in den Ortsteilen präsent ist und wo die Beamten ihre Pappenheimer kennen." Prof. Feltes hat in polizeiwissenschaftlichen Studien nachgewiesen, dass sich die Zentralisierung polizeilicher Tätigkeit bereits seit den 80er Jahren als Fehlentwicklung erwiesen hat.

Kann die Präsenz von Streifenwagen dies ersetzen, wie Innenminister und Polizeiführung argumentieren? Nein. Um einen Polizeibeamten rund um die Uhr 365 Tage im Jahr an einem bestimmten Ort für den Einsatz verfügbar zu haben, werden 14 Planstellen benötigt (3 Schichten für 24 Stunden/Tag, Urlaub, Aus- und Fortbildung, Krankheit usw.). Schon jetzt hat die Polizei im Land eigentlich zu wenig Beamte.

Menschen Leid zu ersparen, den Bürgern ein gutes Sicherheitsgefühl zu geben, präventiv zu arbeiten, die Polizei vor Ort zu stärken, die sozialen Folgekosten von Kriminalität zu senken - darauf kommt es an!"
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